Wo Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga gern spielen

Geschrieben von an Jan 29, 2014 in Allgemein | Ein Kommentar

Panorama Spielplatz am Rhein

 

Ich habe sie mal wieder entdeckt, die Spielplätze der Kinder am Rheinufer. Sie ziehen mich magisch an. Also steige ich vom Rad ab und gehe gucken. Haben hier vielleicht Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga mitgebaut?  Oder heißen die Kinder doch eher Emma, Finn und Luca? Ich weiß es nicht. Eigentlich ist es auch egal. So kann ich mir meine eigene Geschichte  kreieren. Immer wieder entdecke ich auf meinen Radtouren entlang des Rheins diese Naturspielplätze der Kinder.

Als ich ankam, waren die „kleinen Architekten“ nicht anwesend. Der Spielplatz war verwaist. Genug Zeit um mich umzugucken, ohne zu stören. Es macht mir Spaß in ihre Welt einzutauchen, zu schauen, was es hier alles gibt. Mal ist es ein Baumhaus, mal `ne Sandburg. Hier wurden Holzbretter und eine halbe Palette ran geschleppt, ein Seil aus dem Wasser gezogen, Bettlaken, Nägel und Werkzeug geholt. Und los ging`s. Ein Baum bildet den Mittelpunkt des Bauwerks. Über eine Stufe kommt man hinein, von allen Seiten der Blick ins Grüne, nur an einer Stelle ist ein Bettlaken angebracht. Es weht im Wind. Es ist vielleicht als Sichtschutz oder Sonnensegel gedacht. Ein paar alte Dosen und Flaschen wurden eingesammelt, sie liegen hier reichlich am Ufer herum. Schon sind die Küchenutensilien da. Eine Feuerstelle außerhalb des Hauses ist auch eingerichtet.

Schon immer haben Kinder gern im Freien gespielt. Sie trafen sich auf der Strasse und gingen auf Abenteuersuche. Bei Wind und Wetter. Leider gibt es heute nur noch wenige Plätze, wo sie so ungestört spielen können, Freiraum für Entdeckungen haben, mal ohne Aufsicht der Erwachsenen sein können. Sich auf den Weg machen mit anderen und die Welt gestalten. Diese Gestaltungskraft des Kindes zeigt sich im Konstruieren mit den gerade gefundenen Materialien. Dieses Ausprobieren verschiedener Möglichkeiten, das Wiederverwerfen und Neuprobieren, miteinander Ringen, um die beste Lösung. Das ist es, was die Kinder immer wieder neu reizt. Verwilderte Ecken erkunden, eine eigene Ordnung schaffen, eine eigene Ästhetik finden. Der Fantasie freien Lauf lassen, eintauchen ins Spiel. Zeit haben und alles andere um sich herum vergessen. Aussteigen aus Zwängen, den eigenen Bedürfnissen folgen, miteinander ringen, Spass haben, Glück empfinden. Das tut gut.

Ich fotografiere alles mit dem Handy. Sehe mich noch einmal um. Vielleicht kommen sie ja doch noch um die Ecke. Haben Kekse und Apfelschorle dabei und in ihr Haus zieht wieder Leben ein. So stelle ich es mir vor. Erinnerungen kommen hoch, an die eigene Kindheit und an Erlebnisse mit meiner Tochter und ihren Freunden, an der Groov in Köln.

Wo war eigentlich Ihr schönster Spielplatz damals, als Sie Kind waren?

Reihe Details Spielplatz am Rhein um 13.53.16

1 Kommentar

  1. Toni Miebach
    29. Januar 2014

    Habe Ute Müller als sehr einfühlsamen Menschen kennengelernt, die sich sehr gut in Kinderseelen einfühlen kann. Weiterzuempfehlen!

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